Einleitung
Kapitel 1 Das Gesundheitswesen in Deutschland
„Es gibt keine gesunden Menschen. Nur schlecht diagnostizierte.“ (unbekannt)
Das deutsche Gesundheitswesen gilt zurecht als eines der Besten der Welt. Jeder Bürger hat grundsätzlich freien Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen und ist im Rahmen der gesetzlichen
Krankenversicherung weitgehend abgesichert. Eine Rechnung, für die umfangreichen Leistungen die sich hinter dieser sozialen Absicherung finden, erhält er nur in wenigen Fällen. Ein paar Zahlen zum Markt
(Werte aus der Statistik 2014):

Für die vorstehende Grafik ist es hilfreich zu wissen, dass Krankenhäuser immer in „Fällen“ (Behandlungsfall)
rechnen. Nicht in Patienten. Ein Patient kann im Jahr mehrere Behandlungen erhalten (müssen), so dass der
Patientenbezug nur für das Krankheitsbild, aber nicht für die Dokumentation und Abrechnung relevant ist. Die
Leistungen des Krankenhauses erfolgen immer auf einen Fall bezogen. Egal ob dieser Ambulant oder Stationär ist.
„Baut Krankenhäuser, und ihr werdet Kranke ernten.“ (Gerhard Kocher)
2017 lag die Zahl der Krankenhäuser bei etwas über 1.970. Seit 1995 hat die Anzahl der Krankenhäuser
bundesweit insgesamt etwas abgenommen. Allerdings sind nur wenige dieser Kliniken tatsächlich nicht mehr
am Markt vertreten. Die meisten sind durch Fusionen, Übernahmen und Verkäufe an frei gemeinnützige oder
private Träger weitergeführt worden und fungieren nun als Standorte größerer Krankenhäuser oder Konzerne.
In der Industrie würde man in diesem Fall von Niederlassungen oder Zweigwerken sprechen. Nach einer offiziellen Studie wurde im Rahmen der Gesundheitsreform (20 Jahre) bisher lediglich 73 Krankenhäuser
tatsächlich geschlossen. Davon bestand die überwiegende Anzahl aus kleinen bis kleinsten Kliniken von unter 200 bis 50 Betten.
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